Die Zeit vor der Gründung
Die Musikkapelle Langau wurde im Jahr 1956 als Verein in der jetzigen Form gegründet. Natürlich gab es schon lange vorher eine rege musikalische Tätigkeit in unserem Ort. Bereits in den 20er-Jahren bestand eine musikalische Formation. Einige Langauer Burschen lernten in Safov ein Blasinstrument, traten zu verschiedenen Gelegenheiten gemeinsam auf, unter anderem auch in der Tschechoslowakei. Nach mündlichen Überlieferungen soll es schon vor dem Krieg eine Musikkapelle gegeben haben. Die Musikgruppe bestand aus Musiker von Langau und Safov, dem heutigen tschechischen Nachbarort. Zu Beginn des Krieges löste sich die Kapelle mangels Musikern und Auftritten auf. Ab 1946 hat sich wieder eine Gruppe von Musikern formiert, die bereits aus dem Krieg zurückgekehrt waren. So spielten die Langauer Musiker und die Drosendorfer Stadtkapelle gemeinsam bei kirchlichen Anlässen. Als Karl Donner aus dem Krieg zurückkehrte, begann er mit dem Aufbau der Musikkapelle. Bereits 1954 formierten sich die Musiker zur heutigen Musikkapelle. Mit dem allgemeinen Aufschwung wurden die Feste (Kirtag, Fasching, ...) wieder mehr und aus dem Kreis der Musikkapelle entstand Mitte der 50er-Jahre die Tanzmusik "Langauer Buam". Diese Formation bestand bis zum Jahre 1962, dann lösten sich die "Langauer Buam" allmählich auf.
Die Gründung des Vereins
Nach den ersten Jahren des gemeinsamen Musizierens wurde im Jahr 1956 die Musikkapelle Langau gegründet. Zu diesem Zeitpunkt beschloss man, dem NÖ Blasmusikverband beizutreten.
Unsere Gründungsmitglieder
Karl Prand-Stritzko jun. - Gründungsobmann bis 1979
Karl Donner - alle Instrumente, Kapellmeister bis 1978
Franz Linsbauer - Klarinette
Franz Gerstl - Klarinette
Ferdinand Bartusch - Flügelhorn
Rupert Strommer - Flügelhorn
Johann Hochrainer, Nr. 149 - Flügelhorn
Franz Donner - Flügelhorn
Heribert Kühlmayer - Flügelhorn
Johann Hochrainer, Nr. 13 - Bassflügelhorn
Ernst Brand - Schlagzeug, Bassflügelhorn
Norbert Linsbauer - Posaune
Josef Pribitzer - Tuba
Heinrich Olbert - alle Instrumente
Robert Reiss - Es-Trompete
Rupert Kornell - Es-Trompete, Schlagzeug
Karl Hecht - Es-Trompete
Karl Donner jun. - kl. Trommel, Posaune
1958
Karl Donner jun, der von Beruf Schneider war, hat die 1. Uniform für die Kapelle geschneidert.
1960-70
In den 60er- und 70er-Jahren spielte die Musikkapelle bei allen kirchlichen und öffentlichen Anlässen, die in einem Ort anfallen - Kirtag, Fasching, Hochzeiten, Begräbnisse.
1972
wurden 12 neue Trachten samt Tellerkappen angeschafft, die bis 1985 etragen wurden.
1979
Im Dezember verstarb Karl Donner. Er hat fast alle Musiker selbst und kostenlos ausgebildet und hat neben unserer Musikkapelle auch andere ins Leben gerufen oder neu aufgebaut. Er war 25 Jahre lang Kapellmeister.
1980
Bei den Neuwahlen der Hauptversammlung wurden gewählt: Obmann Rupert Kornell, Kapellmeister Heribert Kühlmayer. Die Kapelle zählte 13 Musiker, 4 davon unter 20 Jahren.
1981
veranstalteten wir unser erstes Frühjahrskonzert. Dieses wurde nun jährlich am Ostermontagnachmittag abgehalten.
1983
nahmen wir erstmals an einer Konzertwertung in der Stufe A mit Erfolg teil.
1985
Zwei Jahre später bestanden wir die Konzertwertung mit einem guten Erfolg. Die Kapelle zählte nun bereits 28 MusikerInnen, 17 davon waren unter 24 Jahren.
1986
Zum 30. Jubiläum erhielten wir eine neue Vereinstracht. Diese, heute noch aktuelle Tracht, besteht aus einem blaukarierten Sakko, rotem Gilet, einer schwarzen Kniebundhose (anfangs lange schwarze Hose) für die Männer, sowie weinrote Stutzen. Bei der Marsch- und Konzertwertung, unter der Leitung von Kapellmeister Heribert Kühlmayer, wurde jeweils ein sehr guter Erfolg erreicht.
1991
legte Gründungsmitglied Rupert Kornell, der seit 1980 Obmann des Vereins war, sein Amt zurück. Bei der Wahl übernahm Otto Schmutz das Amt des Obmanns.
1995
Wir wurden von der Musikkapelle Mureck zu einem Besuch in die Steiermark eingeladen. Es war unser erster Gastbesuch bei einer Kapelle. Dieser Ausflug legte den Grundstein für bis heute anhaltende Verbindungen.
1996
Anlässlich unseres 40-jährigen Bestandsjubiläums veranstalteten wir erstmals das Bezirksmusikfest des Bezirkes Horn/Waidhofen, mit Marschwertung in Langau. An den beiden Tagen wurde mit Gästen gemeinsam musiziert, eine feierliche hl. Messe und eine Marschmusikwertung abgehalten. Aus dem Reinerlös des Festes kauften wir Saxophone an. Das war sozusagen die Geburtsstunde unseres Saxophonregisters.
1997
Christoph Reiss, mittlerweile in der Funktion des stellvertretenden Kapellmeisters gründete die "Musikschule für Erwachsene". Mehr als die Hälfte der älteren MusikantInnen nahm daran teil. Dadurch konnte unser musikalisches Können merklich verbessert werden. In enger Zusammenarbeit mit der Musikschule Langau/Drosendorf wurde die "Bande" (Nachwuchsorchester) gegründet.
1999
Beim Frühjahrskonzert legte Kapellmeister Heribert Kühlmayer sein Amt zurück und übergab den Taktstock offiziell an Christoph Reiss.
2000
Otto Schmutz übergab das Amt des Obmanns an Burghard Reiss. Dieser konnte eine Musikkapelle mit 52 MusikerInnen übernehmen. Das Projekt "Musik ohne Grenzen" wurde ins Leben gerufen. Ab nun wurde der musikalische Kontakt zum tschechischen Nachbar intensiviert.
2001
Unser bisheriger Probenraum konnte nicht mehr alle MusikerInnen beherbergen. Im Mai wurde mit den Arbeiten für ein neues Musikerheim begonnen. 3000 freiwillige Arbeitsstunden wurden seitens der Musikkapelle, den "Bradlern", die ebenfalls den Probenraum benützten, sowie zahlreichen HelferInnen geleistet. Innerhalb von 8 Monaten wurde das Musikerheim aufgebaut. So konnten wir ab Dezember 2001 in unserem Musikerheim proben. Nach langen Überlegungen wurde der Veranstaltungsort für unser Frühjahrskonzert aufgrund der steigenden Besucherzahlen in die Mehrzweckhalle verlegt. Wir boten erstmalig ein Adventstandl an. Bei warmen Speisen und Getränken konnten die BesucherInnen weihnachtlichen Klängen lauschen.
2002
Den im August stattfindenden Tag der Blasmusik spielten wir erstmalig an einem Samstag. Wir veranstalteten ein Fest zur Eröffnung unseres Musikerheimes. Das Fest wurde mit dem großen Österreichischen Zapfenstreich eröffnet, weiters gab es ein Stimmungskonzert mit mehr als 100 MusikerInnen aus 4 Bundesländern, sowie eine feierliche Segnung unserer Räumlichkeiten und ein Feuerwerk.
2004
Ein Open-Air-Konzert sollte im Mai im Hof des Stiftes Geras stattfinden. Aufgrund des Regens übersiedelten wir in die Stiftskirche. Ebenfalls im Juni veranstalteten wir mit dem Langauer Kameradschaftsbund den "Langauer Kirtag anno dazumal". Unser "Tag der Blasmusik" wurde in diesem Jahr erstmalig mit zwei Gruppen gespielt. Dadurch konnten wir unsere Kräfte besser einteilen und den Tag genießen. Harald Schuh übernahm im September die neu gegründete Jugendkapelle. In der "Bande" musizierten nun alle vom 2. - 3. Lernjahr. Danach spielten die jungen MusikerInnen in der Jugendkapelle. Als Herbstprogramm spielten wir ein symphonisches Konzert im Horner Vereinshaus.
2006
50-jähriges Bestandsjubiläum - anlässlich unseres besonderen Jubiläums veranstalteten wir das Bezirksmusikfest des Bezirkes Horn/Waidhofen mit Marschmusikbewertung in Langau. Dieses Fest war für uns ein großer Erfolg. Am Samstag fand die Marschmusikbewertung mit 21 teilnehmenden Kapellen und anschließendem feierlichen Ausklang statt. Die Festmesse und der Frühschoppen mit Musiker-Olympiade am Sonntag rundeten unser Festwochenende ab. Daneben konnten wir in diesem Jahr auch zahlreiche musikalische Erfolge feiern. So wurden etwa 18 Jungmusikerleistungsabzeichen sowie zwei Musikerabzeichen abgelegt. Außerdem erhielt Christoph Reiss die Dirigentennadel in Silber. Darüber hinaus spielten zwei unserer MusikerInnen, Martina Sommer und Harald Schuh, im Nationalen Jugendblasorchester mit. In diesem Jahr konnten auch 14 Neuzugänge verzeichnet werden. Dies war die höchste Anzahl während eines Jahres seit Bestehen der Kapelle.
2007
Wir starteten in unser musikalisches Jahr mit der Studioaufnahme für unseren Beitrag zu der CD „Langau klingt“. Außerdem haben wir in diesem Jahr den ersten Musikerheurigen veranstaltet, dieser zählt mittlerweile zu den Fixpunkten im Langauer Veranstaltungsjahr. Ein besonderes Highlight war die Rock & Movie Night im Juli im einzigartigen Ambiente am Bergwerksee Langau. Im August folgte dann ein Musikerausflug nach Aflenz, wo wir zuerst zum Kurkonzert aufspielten und anschließend die Nacht auf einer Almhütte verbrachten. Im Sommer durften wir neben der Hochzeit von Christian und Hilde Mittag, eine weitere Musikerhochzeit umrahmen. Bei der Marschmusikbewertung in Thaya marschierten wir als größte teilnehmende Kapelle auf und dies zum ersten Mal unter unserem Stabführer Johann „Schani“ Wurm. Es folgte ein Konzert zum Nationalfeiertag, bei dem wir auch den „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ zum Besten gaben.
2008
Es war uns eine besondere Ehre in diesem Jahr die Gedenkmesse für den verstorbenen Kräuterpfarrer Weidinger im Wiener Stephansdom zu gestalten. Anschließend umrahmten wir noch den Empfang im Raiffeisenhaus Wien.
2009
Im Sommer durften wir die Hochzeit von Daniela (Prand) und Ernst Andre gemeinsam mit der Grenzlandkappelle Hardegg umrahmen. Im Herbst erreichten wir bei der Marschmusikbewertung in Dobersberg unser bis jetzt bestes Ergebnis in der Höchststufe E mit 96,5 Punkten, dazu haben wohl auch die neu angeschafften Dirndln unserer Marketenderinnen beigetragen. Weiters erhielt unser Kapellmeister Christoph Reiss die Dirigentennadel in Gold. Im November gedachten wir unseren verstorbenen Musikkameraden im Rahmen einer musikalisch gestalteten Messe in der Pfarrkirche Langau. Unser musikalisches Jahr beendeten wir mit einem Kirchenkonzert in Pernegg, welches wir gemeinsam mit dem dortigen Kirchenchor veranstalteten. Der Reinerlös ging an die Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft Roseldorf.
2010
Anfang des Jahres legte Burghard Reiss nach 10-jähriger Tätigkeit sein Amt als Obmann zurück. Als engagierter und gewissenhafter Obmann konnte er auf eine Fülle an Veranstaltungen und Projekte zurückblicken, durch die er uns, seine Musikkapelle, erfolgreich geführt hat. Zu den größten Herausforderungen in seiner Amtszeit zählten wohl der zeit- und arbeitsintensive Bau des neuen Musikerheims und die anschließende 3-tägige Eröffnungsfeier. Ein weiteres großes Fest in seiner Zeit als Obmann war das 50-jährige Jubiläum 2006. Seine Obmannqualitäten stellt Burghard Reiss seit 2006 auch als Obmann der Bezirksarbeitsgemeinschaft Horn-Waidhofen unter Beweis. Als sein Nachfolger Lukas Benesch, mit 21 Jahren zum jüngsten Obmann der Vereinsgeschichte gewählt wurde, übernahm er eine Musikkapelle mit 71 aktiven MusikerInnen, dies war der höchste Mitgliederstand, den der Verein je hatte. Die erste große Herausforderung für unseren jungen Obmann war die Organisation des mehrtägigen Musikerausfluges nach St. Johann im Pongau. Wir erreichten dort beim Stimmungswettbewerb den 3. Platz – beim Feiern belegten wir Platz 1 ;-). Am Tag danach standen eine Stadtbesichtigung und der Besuch der Liechtensteinklamm am Programm. Am Sonntag nahmen wir am Jubiläumsumzug zum 175-jährigen Bestehen der Bürgermusikkapelle St. Johann teil. Eine besondere Ehre war es für uns, den Besuch von Bundespräsident Heinz Fischer, dem tschechischen Präsidenten Václav Klaus und Landeshauptmann Erwin Pröll im Stift Geras zu umrahmen.
2011
Im Sommer spielten wir im Rahmen der Horner Festtage einen Radiofrühschoppen und verabschiedeten dabei wehmütig unser Gründungsmitglied Ernst Brand in den wohlverdienten Musikerruhestand. Auch 2011 machten wir einen Musikerausflug – diesmal ging es wieder nach Aflenz. Wir marschierten am Erntedankumzug mit und wurden Zeuge eines Weltrekords: der längsten Brettljause der Welt. Anschließend spielten wir zum Spätschoppen auf und ließen den Abend musikalisch ausklingen. Zum Abschluss unseres Ausfluges spielten wir am darauffolgenden Tag einen Frühschoppen am Dorfplatz. In diesem Jahr fand auch das vorerst letzte Konzert der Bradler statt, bei dem wir uns um das leibliche Wohl der Gäste kümmerten. Das Benefizkonzert in der Klosterkirche Pernegg war der musikalische Abschluss des Jahres. Wir gestalteten das Konzert gemeinsam mit einem gemischten Chor aus der Umgebung und Kindern des Vereins „ICH BIN ICH!“, welchem auch der Erlös zu Gute kam.
2012
Der Höhepunkt in diesem Jahr war das ausverkaufte Konzert von Mnozil Brass in der Freizeithalle Langau. In diesem Jahr wurden auch „Die jungen Langauer“ gegründet, ein Aushängeschild unserer Musikkapelle unter der Leitung von Harald Schuh. Am Nationalfeiertag veranstalteten wir gemeinsam mit dem ÖKB Langau ein Friedenskonzert, wo wir unter anderem den „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ zum Besten gaben.
2013
Bei der Marschmusikbewertung des Bezirkes Hollabrunn in Ziersdorf spielten wir ein Stimmungskonzert – wir brachten das Zelt zum Beben! Auch 2013 luden wir mit dem „Blechhauf’n“ wieder eine bekannte Band ein, bei uns in Langau ein Konzert zu geben. Ende November veranstalteten wir zum zweiten Mal eine Rock & Movie Night, die erneut großen Anklang fand.
2014
Im Jahr 2014 machten wir zur Freude von uns MusikerInnen wieder einen Ausflug – diesmal folgten wir der Einladung der Grenzlandtrachtenkapelle Mureck in die Steiermark. Wir trafen unsere Gastgeber in einer Buschenschank zur zünftigen Jause und anschließend spielten wir gemeinsam auf. Am nächsten Tag wurden wir am Vormittag durch die Stadt geführt und nahmen am Nachmittag an der Marschmusikbewertung teil. Im Anschluss spielten wir ein Gastkonzert und feierten noch lange mit unseren Freunden aus Mureck. Zum Abschluss unseres Ausfluges spielten wir am nächsten Morgen einen Frühschoppen. 2014 war auch das Jahr der „Cold water challenge“, zu welcher wir durch den Musikverein Aflenz nominiert wurden. Wir spielten den Bozner Bergsteigermarsch badend im Bergwerksee und nominierten weitere drei Kapellen zur Teilnahme. Ein romantisch-musikalischer Höhepunkt in diesem Jahr war die Hochzeit von Viktoria (Kühlmayer) und Harald Schuh. Weiters erhielt unser damaliger Kapellmeister-Stellvertreter Harald Schuh die Dirigentennadel in Bronze. Im September absolvierten wir nach den Teilnahmen an Bewertungen in Mureck und Pleissing unsere dritte Marschmusikbewertung in diesem Jahr, in Irnfritz. Unser Kapellmeister Christoph Reiss wollte ab Herbst in unserer Kapelle etwas leiser treten und wurde dabei von seinen Stellvertretern Harald Schuh und Stefanie Reiss unterstützt.
2015
Im Mai 2015 heiratete Christoph Reiss seine Silvia in Maria Schnee und lud anschließend zum rauschenden Fest ins Bürgerspital Drosendorf. Christoph Reiss beschloss endgültig den Taktstock an Harald Schuh zu übergeben und fortan das Hornregister tatkräftig zu unterstützen. Er hat über 15 Jahre die Kapelle erfolgreich geleitet. Früh hat er das Entwicklungspotential der Kapelle erkannt und war in der Lage alle Generationen gleichermaßen zu Höchstleistungen zu motivieren. Unter seiner musikalischen Leitung hat sich der Mitgliederstand beinahe verdoppelt. Er schaffte es immer wieder prominente musikalische Gäste für unser Frühjahrskonzert zu gewinnen. Im Herbst hat Harald Schuh die Bläserklasse ins Leben gerufen, um Interessierten das Wieder-, Um- oder Neu-Erlernen eines Blasinstrumentes in der Gruppe zu ermöglichen. Dieses Projekt hat großen Anklang gefunden und es wurden bereits innerhalb kürzester Zeit enorme Fortschritte erzielt.